Über die Hälfte des Europäischen Energieverbauchs ist Wärme, nur etwa ein Viertel hingehen entfällt auf Strom. Während sich die Energiewende bislang vor allem auf den Stromsektor konzentriert hat, fehlen im Wärmebereich dringend benötigte Lösungen.
Zur klimaneutralen Wärmeversorgung soll Fernwärme stark ausgebaut werden, vielerorts gibt es aber keinen Ansatz, wie diese kostengünstig durch erneuerbare Energie bereitgestellt werden kann. Das hohe und zudem weiter steigende Preisniveau belastet Verbraucher und energieintensive Industrie.
Deshalb entwickelt windfire Windenergieanlagen spezifisch für die Wärmeversorgung. Die sogenannten Windthermieanlagen können verschiedene Temperaturen erzeugen. Mit Temperaturen bis zu 100 °C können sie in jedes Fernwärmenetz einspeisen und sind nicht, wie Wärmepumpen, für einen wirtschaftlichen Betrieb auf die Absenkung der Netztemperatur angewiesen. Für Industrieanwendungen können Temperaturen bis 150 °C erreicht werden, Bereiche, wo bislang in der Breite eine klimaneutrale, kosteneffiziente Lösung fehlt!
windfire hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, Windthermie als die Schlüsseltechnologie für eine erfolgreiche, kosteneffiziente und vor allem rechtzeitige Wärmewende zur Verfügung zu stellen.
windfire entwickelt ein thermisches System für Windkraftanlagen, dass die direkte Umwandlung der Bewegungsenergie des Rotors in Wärme ermöglicht. Neue Windräder können so als Wärmeproduzenten gebaut werden und direkt Heizenergie liefern. Dazu ist keine teure Leistungselektronik mehr nötig. Die direkte Erzeugung von Wärme aus Wind ist, unter anderem, deshalb kostentechnisch klar im Vorteil gegenüber anderen Technologien zur Wärmeerzeugung. Sie ist die perfekte Ergänzung im Erzeugungsmix von Fernwärmenetzen und kann Prozesswärme im hohen Temperaturbereich liefern.
windfire erfindet das Windrad dabei nicht neu – im Gegenteil. Mit dem von windfire entwickelten thermischen System lässt sich jede am Markt verfügbare Windkraftanlage als Wärmeerzeuger errichten. Die äußere Struktur bleibt erhalten. Somit können insbesondere bei Rotor, Turm und Steuerung auf etablierte Komponenten und bei der Errichtung auf eingespielte Prozesse, sowie jahrzehntelange Erfahrungen, zurückgegriffen werden. Das elektrische System hingegen, die Leistungselektronik, wird durch ein thermisches System ersetzt. Dafür werden bekannte Komponenten aus anderen Industrien verwendet und für die Anwendung im Windrad adaptiert.
Diese Strategie ermöglicht es, Windthermie in kurzem Zeitraum bis zur Megawattanlage zu entwickeln. Aufgrund bereits vorhandener Produktionskapazitäten ist Windthermie hoch skalierbar und kann als Lösung für die Wärmewende in kurzer Zeit zur Verfügung gestellt werden. Windthermieanlagen können bereits heute geplant werden.
Die EU-Wärmeversorgung soll bis spätestens 2050 klimaneutral sein, Deutschland will dieses Ziel bereits 2045 erreichen. Der Wärmemarkt steht vor einer fundamentalen Transformation. Jedoch müssen Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit gewährleistet werden, da Wärmeenergie Grundlage unseres Wirtschaftens und Lebens ist.
Nur mit den bereits bekannten Technologien können diese Ziele nicht erreicht werden. Zur klimaneutralen Versorgung von Städten soll dort, wo bereits vorhanden, Fernwärme stark ausgebaut werden. Viele Technologien, etwa Wärmepumpen, können wirtschaftlich keine hohen Temperaturen erzeugen. Eine Absenkung der Netztemperatur ist daher erforderlich. Geringe Vorlauftemperaturen genügen jedoch insbesondere für älteren, unsanierten Gebäudebestand nicht für ein effektives Heizen. Zudem fehlt es an Erzeugungskapazität, um die benötigten Mengen an erneuerbarer Energie zur Verfügung zu stellen.
Die direkte Versorgung mit klimaneutraler Wärme ist für die energieintensive Industrie eine besonders attraktive Lösung, da so in vielen Fällen Prozesse nicht umgestellt bzw. elektrifiziert werden müssen. Für viele Anwendungen werden Temperaturen im Bereich bis zu 150 °C benötigt. Für diesen Bereich der mittleren bis hohen Prozesstemperaturen ist Windthermie, je nach Standort, die wirtschaftlichste Option.
Insbesondere ist Windthermie auch für Standorte, an denen die Wärme nah zum Verbraucher erzeugt werden kann, eine der kompetitivsten Technologien. Wärme aus Windkraft schafft Autarkie, indem es die Abhängigkeit von importierten Brennstoffen reduziert. Da Wärme gut speicherbar ist, fällt die Volatilität der Windkraft weniger ins Gewicht. Für die Wärmeversorgung der Zukunft darf Windthermie nicht im Technologie-Portfolio fehlen!
windfire ist ein Spin-Off der beventum GmbH, dem ersten Tochterunternehmen der Bundesagentur für Sprunginnovationen SPRIND. Die beventum baut mit 365 Metern Gesamthöhe das höchste Windrad der Welt. Die Erfahrungen und Fähigkeiten aus diesem Pionierprojekt haben Christoph und Felix zur Gründung von windfire inspiriert.
Dr.-Ing. Christoph Greiner-Petter bringt als promovierter Mechatroniker fundierte Kenntnisse in der Systemintegration und Entwicklung komplexer technischer Lösungen mit. Dank seiner Erfahrung als Entwicklungsleiter und Hands-on Mentalität bringt Christoph das Team von windfire zur Höchstleistung.
Dr.-Ing. Felix Herrmann ist ein innovativer Stratege mit starker Fähigkeit zur kreativen Problemlösung. Das Team stärkt er insbesondere mit seiner Expertise in Verfahrenstechnik, Energiesystemen und Erfahrungen aus dem Innovationsmanagement. Er vereint das Team um die kühne Vision, Windthermie sowohl zu einem unternehmerischen als auch ökologischen Erfolg zu machen.
Mit starker Unterstützung durch beventum und SPRIND konnten schnell die ersten Meilensteine zur Umsetzung der Vision Windthermie erreicht werden.